Das Häuschen der Heiligen herausgeputzt Dem Apollonia-Häuschen verhalf Iris Patt, hier mit Geschäftsführer Veit Kölschbach, zu neuem Glanz.
Die Heilige Apollonia gilt in
der katholischen Kirche als Schutzpatronin der Zahnärzte. Der Überlieferung nach wurde sie bei den Christenverfolgungen gefoltert und sollte hingerichtet werden. Dabei soll man der Jungfrau Zähne aus dem Mund gerissen oder
geschlagen haben. Statt ihrem Glauben abzuschwören, stürzte sich Apollonia aber in den Scheiterhaufen.
Im 13. Jahrhundert riet Papst Johannes der XXI. den Gläubigen, bei Zahnschmerzen ein Gebet an Apollonia zu richten. 1634 wurde
sie dann durch Papst Urban VII. heiliggesprochen.
Zu Ehren der Heiliggesprochenen wurden vielerorts kleine Heiligenhäuschen gebaut, so auch in Dattenfeld aus Richtung Wilberhofen genau an der Abzweigung der Siegtalstraße nach
Altwindeck.
Schon seit längerer Zeit führte dieses Heiligenhäuschen aber ein tristes und wenig beachtetes Dasein. Zwar ist es wegen seiner exponierten Lage fast allen Windeckern gut bekannt. Die meisten Bürger nahmen aber kaum
Kenntnis davon, wenn sie vorbei gingen oder fuhren.
Das dürfte sich jetzt ändern, denn für den Bürgerverein Dattenfeld renovierte Iris Patt das kleine Bauwerk.
Das erstrahlt nun in neuem Glanz. Die Windeckerin reinigte nicht
nur die Heiligenfigur der Apollonia, sondern auch die Steine und kratzte Salpeter und andere Verschmutzungen weg, entfernte Brombeeren und Brennnesseln und brachte Rheinkies auf dem Vorplatz auf. Mit einem hübschen Gesteck wurde
der Innenraum des Heiligenhäuschens geschmückt. Außerdem pflanzte die Dattenfelderin eine Kletterrose vor dem Häuschen. Patt will sich auch weiterhin um das religiöse Bauwerk kümmern und übernahm jetzt für ein Jahr die Patenschaft
darüber.
Das Heiligenhäuschen wurde bereits 1884 zum ersten Mal in der Literatur erwähnt. Wie der Geschäftsführer des Heimatvereins Veit Kölschbach berichtet, musste es aber schon kurze Zeit später beim Bau der Eisenbahnlinie
Köln-Siegen weichen.
Vermutlich stand es auf der anderen Bahnseite und wurde dann auf die Dattenfelder Seite verlegt.
In den 60er Jahren war das Apollonia-Häuschen schon einmal grundlegend restauriert worden. Helfer des
Bürgervereins zerlegten das Bauwerk, nummerierten die Steine und bauten alles originalgetreu und fachgerecht wieder auf.
Foto: Röhrig
Quelle: https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/28611586 ©2017